Journalismus hat eine grosse Zukunft

Stefan Regez, beim Grossverleger Ringier Axel Springer Leiter Publikumszeitschriften, hat dieser Tage ein bisschen mit der JungfrauZeitung geplaudert – im audiovisuellen Format Summit, das seine Hybris sinnigerweise schon im Namen trägt: Regez erzählte, er habe einst für den Oberhasler seine ersten Artikel geschrieben, erläuterte aber nicht, dass besagtes, traditionsreiches Lokalblatt feindlich geschluckt wurde von der späteren JungfrauZeitung, als deren Chefredaktor Regez jahrelang firmierte.

Von Stefan Regez, den ich selbst nie fotografiert habe, finde ich in den Weiten des Web keine frei verfügbaren Bilder, aber einen Haufen Fotos mit Persönlichkeiten, weit oben mit Gilles Marchand.

Zynischer Unsinn

Lücken liess Regez indes auch in anderen Bereichen erkennen, die über das Berner Oberland hinaus interessieren und die Regez auf anderen öffentlichen Plattformen kaum thematisiert hätte. Stefan Regez, in hoher verantwortlicher Position beim grössten klassischen Medienhaus der Schweiz, äusserte sich nämlich zur Zukunft der Branche – und sagte im Plauderton, aber allen Ernstes:
„Ich glaube, das wäre völlig falsch, wenn man meint, die Branche oder der Journalismus an sich sei in der Krise. Der Journalismus hat eine grosse Zukunft und vor allem auch eine riesige Verantwortung, und wenn man sieht, was politisch, was wirtschaftlich in all diesen Bereichen abgeht, dann sind gut recherchierte Geschichten, aber durchaus auch unterhaltende Geschichten gefragter denn je, und da zweifle ich auch nicht daran, dass das auch in 10, 20, 30 Jahren der Fall sein wird – vielleicht erscheinen sie dann nicht mehr auf Papier, aber selbst für das Papier bin ich eigentlich zuversichtlich.“

Gut recherchiert, schlecht geschrieben

Weil mir das die Sprache verschlägt, soll es die Gegenwart etwa bei Bund und BZ kommentieren, und verdeutlichen mag es der nachfolgende Auszug aus einer aktuellen JungfrauZeitung: Ob die entsprechende Geschichte gut recherchiert oder unterhaltend ist, sei dahingestellt – hier geht es nur um das Kerngeschäft der Sprache, und da kapituliere ich einfach.

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