Das Phantom von Hilterfingen

Ähnlich wie die alte Interlakner Post, in der inzwischen ein Lumpenladen billige Ware als teure Marken inszeniert, ist das Gebäude am Marktplatz prägend fürs Zentrum von Interlaken: Laut Denkmalschutz ist das Haus von 1827 eines der letzten Ründihäuser im Dorf, über Generationen waren hier in den unteren Geschossen Handwerker- und Haushaltwaren zu haben.

Als aber 2016 das Hilterfinger Phantom Peter Ammann mit einer seiner Firmen die Liegenschaft kaufte, kam das gewerbliche Leben zum Stillstand: Erst ging gar nichts, dann waren jahrelang Leute vom Bau an der Arbeit und erledigten teilweise hochstehende Aufgaben – etwa beim Decken des steilen Daches mit schindelartigen Ziegeln oder beim Wiederherstellen des Erdgeschosses, das die letzte Generation gemäss Denkmalpflege «gravierend entwertet» hatte.

Ammann fällt und geht ins Auge

Das Haus fällt ins Auge – ähnlich wie der Klotz, der am Ende der Autobahn in Spiez an das Pekinger Olympiastadion erinnert, verschiedene Billigheimer beherbergt und ebenfalls zu Ammanns Imperium gehört. Auch diese Baute, die auf den traditionsreichen Gasthof Bären folgte, stand teilweise und öfters gähnend leer – als solle ein Beispiel gegeben werden für Unternehmertum als Unterlassertum.

Spiezwiler: vom Bären zum Beo-Center

Da sind aber noch etliche weitere auffällige Stücke, in denen Ammann ebenso tragende wie tragische Rollen spielt: vom grandiosen Hotel Schwefelbergbad , das er im Rahmen eines schwierigen Generationenwechsels übernahm und bald schloss, über die traditionsreichen Gasthöfe Bären in Blumenstein, Sagi in Aeschi oder Spycher in Kirchdorf, die er ebenfalls kaufte und bald schloss, bis zum Gasthof Linde in Steffisburg.
Teilweise zieht sich da buchstäblich eine Spur der Verwüstung – 2012 brannte die Steffisburger Linde unter niemals geklärten Umständen ab, und Ammann nahm sich mehrere Jahre Zeit, bis er die Parzelle an die Migros verkaufte und die Brandruine geräumt wurde.

Ammann macht schweigend von sich reden

Im Bernbiet macht Peter Ammann, der in seinen Unternehmen inzwischen mit Sohn Joschua operiert, seit rund 10 Jahren jedenfalls regelmässig Schlagzeilen – und fällt auch jenseits der Kantonsgrenzen auf: So übernahm er Ende 2018 auf städtischem Baugrund in Solothurn eine marode Mehrzwecksporthalle samt konkursiter Betreiberfirma und sorgte damit für ein längeres Rauschen im dortigen Medienwald.

Hotel Schwefelbergbad und verschwefelte Linde in Steffisburg.

Ammanns häufige Präsenz und der weitgehend kritische Ton in den Medien haben auch damit zu tun, dass er sich öffentlich kaum äussert: Anfragen werden in der Regel nicht beantwortet, «man kann es nicht allen Recht machen», ist als philosophischer Grundsatz in Ammanns Webseiten zu lesen, ansonsten steht da nicht viel.
Auch meine Anfrage bleibt unbeantwortet, obwohl ich im Gespräch mit seinem Sekretariat die ausserordentliche Güte der Sanierung am Interlakner Marktplatz betonte und mich danach erkundigte, ob im Zuge des laufenden Generationenwechsels bei Ammanns auch ein Strategiewechsel erfolge: dass neben der Bautätigkeit und dem Immobilienhandel nun ein Tourismusgeschäft hinzukomme.

Ammann saniert und diversifiziert

Denn in der rundum sanierten Interlakner Liegenschaft kehrt gewerbliches Leben ein, und zwar unternehmerisch nicht von Pächtern verantwortet, sondern von Ammanns selbst. In einer Ecke des Erdgeschosses bietet eine Gelateria Bella Ciao GmbH seit kurzem Schleckwaren feil. Der Rest des Erdgeschosses wiederum ist zwar noch mit Plastik verhängt, doch zeichnet sich ein Lumpen- und Souvenirladen mit teurer Anmutung ab: Eine «Joy Vida International AG», die laut Handelsregister «die Produktion und der Vertrieb von Bekleidungsartikeln, Taschen und Schmuck aller Art» bezweckt, besetzt vorderhand den einzigen Briefkasten beim Seiteneingang.

Und während die asiatischen Händler, die eine Zeitlang im Hinterbau zugange waren, wieder ausgezogen sind, und die Wohnungen, die in den Obergeschossen bereitstehen, sündhaft teuer zur Miete stehen, deutet die einzige Adresse auf den vielen Briefkästen ebenfalls auf eine Strategieentwicklung bei Vater und Sohn Ammann hin: Die einzige belegte Klingel im herausgeputzten Denkmal am Interlakner Marktplatz gehört zu einer Kharites Suisse AG, die touristisch ausgerichtet ist und von zwei Chinesen aus der Waadt verantwortet wird.

1 Kommentar

  1. Haben sie kein leben?
    Man findet immer „nur das schlechte „ wenn man das will..
    Viel einversuxht steckt hinter dem schreiben und wohl niee gleent nur tu glauben was man weiss sttt zu lügen und glauben was man höhrt??

    Wie wärs mit leben – leben lassen?
    Medien..
    Sie sind krank aber ich hbe kein mitleid mit ihnen wünsche drotzdem sie können mal wieder win leben genissen ohne jemanden etwas in die schuhe zu schieben .. 🙂

    Lg

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